
Auf einer Weltreise lernst Du Deine Komfortzone zu verlassen und über Dich hinaus zu wachsen. Meine Freundin Sonja war heuer von März bis Juni in Costa Rica und Südamerika unterwegs – alleine! Welche Herausforderungen sie dabei gemeistert und was sie gelernt hat, erzählt sie Dir hier:
Als Frau alleine auf Weltreise
Was als tolle lange Reise gemeinsam mit einer Freundin geplant war, wurde eine aufregende Reise alleine. Ich hätte es mir niemals zugetraut, alleine auf Reisen zu gehen, es hat sich einfach so ergeben. Zum Glück! Manchmal muss man einfach etwas wagen.
Ja, jetzt nach meiner Reise tue ich mir leicht, so etwas zu sagen. Denn ich habe unter anderem gelernt:
Wenn man es nicht probiert, wird man nie wissen, ob es funktioniert hätte.
Und dann bleibt nur die Ungewissheit: „Was wäre gewesen wenn…“.
Pura Vida in Costa Rica
Meine Reise habe ich mit einem 3-wöchigen Spanischkurs in Costa Rica begonnen. Erstens um mein spärliches Spanisch zu reaktivieren und zweitens, um eine Basisstation für den Anfang zu haben.
Auf die erste Mutprobe wurde ich gleich bei Ankunft am Flughafen in San José gestellt. Mein vorab bestellter Transport zum Hostel kam nicht. Kurz bevor ich (endgültig) in Panik geriet, kam mir ein Taxifahrer zu Hilfe und rief beim Hostel für mich an. Dabei wollte ich ihn am Anfang wegschicken, weil ich nicht beschwatzt werden wollte.
Hier war alles anders als zu Hause. Es war laut, dreckig, kaputt und chaotisch. Ich hatte ständig das Gefühl, die Menschen starren mich an und ich kann ihnen nicht trauen. Ich versuchte selbstbewusst auszusehen und so zu tun, als wüsste ich was ich tue und wohin ich gehe.
Eine weitere Hürde war das alleine Essen gehen. Zu Hause bin ich nie (und ich meine niemals!) alleine in ein Restaurant gegangen. Da würde ich mir blöd vorkommen. Was würden die Leute denken, wenn ich da alleine im Restaurant hocke!? Abgesehen davon war es hier mit den ganzen exotischen Gerichten nicht ganz einfach als Vegetarierin.
Um nicht zu verhungern, startete ich also meinen ersten Versuch in einem rein vegetarischen Lokal. Da konnte ich wenigstens nichts falsch machen, auch wenn ich nicht genau wusste, was ich da bestelle. Der junge Kellner war nett, sprach aber kein Englisch. Und so kommunizierten wir auf Spanisch, Englisch und mit Händen und Füßen. Das sollte auch weiterhin so bleiben.
In meinem Sprachkurs traf ich sehr nette Menschen von überall auf der Welt. Wir machten viele Ausflüge und lernten gemeinsam Land und Leute kennen. Nach drei Wochen musste ich mich dann auf meine alleinige Weiterreise einstellen. Allerdings begann die erstmal mit einem 3-tägigen Krankenhausaufenthalt. Bis auf den Arzt konnte natürlich niemand Englisch. Aber ich hab auch diese Hürde (mit Bravour) gemeistert. Ich fühlte mich gut aufgehoben und war schon ein wenig stolz auf mich, dass ich das alles hinbekam.
Die restliche Zeit in Costa Rica verbrachte ich dann an verschiedenen Orten. Auch hier musste ich wieder eine Hürde überwinden: Das Entscheiden, wohin ich fahre. Entscheidungsfreudig war ich noch nie. Und jetzt war ich ganz allein dafür verantwortlich, wo ich wann und wie hinkam. Ich war immer sehr nervös. Aber natürlich war dann alles kein Problem. So konnte ich meine letzten Tage in diesem tollen Land noch in vollen Zügen genießen.
Zwischenstopp in Guayaquil – Ecuador
Von dort aus wollte ich auf die Galapagos-Inseln fliegen. Im Vorfeld hatte ich gelesen und erzählt bekommen, dass Guayaquil eine schöne, aber auch gefährliche Stadt ist. Naja, für einen Tag würde es schon gut gehen. Doch auch im Hostel sagte man mir, in welche Gegenden ich nicht gehen sollte (es waren doch einige) und worauf ich achten sollte. Mit mulmigem Gefühl machte ich mich auf den Weg. Nur um herauszufinden, dass alles wieder einmal gar nicht so schlimm war. Guayaquil ist eine interessante Stadt, und Gegenden, die man als allein reisende Frau besser vermeidet, gibt es überall.
Schließlich waren die Galapagos Inseln ein Highlight meiner Reise. Aufgrund einer Flugverspätung musste ich flexibel sein und meine Hostel-Reservierungen umbuchen. Mühsam, aber irgendwie geht´s immer. Da mir die angebotenen Bootstouren viel zu teuer waren, beschloss ich zwei Inseln auf eigene Faust zu erkunden.
Ich machte herrliche Strandspaziergänge, ging schnorcheln, und erkundete alles, was zu Fuß möglich war. Aufgrund der Hitze ging ich meistens früh los und wurde mit einsamen Pfaden und Stränden belohnt. Als später die anderen Touristen an den Plätzen einfielen, war ich schon wieder am Rückweg. Ich genoss die Einsamkeit und konnte die Tier- und Pflanzenwelt ganz bewusst und in meinem eigenen Tempo wahrnehmen. Ich freute mich über die schwarzen Leguane, Seelöwen, Riesenschildkröten, Blaufußtölpel, Haie und viele mehr …
Weiterreise nach Peru
Mein letzter vorab gebuchter Flug brachte mich in die peruanische Hauptstadt Lima. Bis hierher waren 6 Wochen vergangen. Zu Hause hatte ich mir gedacht, dass ich diesen Zeitraum auf jeden Fall irgendwie alleine schaffen würde. Und wenn es mir dann reicht, flieg ich eben wieder heim. Aber die Abenteuerlust hatte mich gepackt. Und ich war so stolz auf mich.
In Lima traf ich dann auch den dort ansässigen Händler meiner ehemaligen Firma, mit dem ich in Kontakt geblieben war. Ich musste mich überwinden, da ich nicht aufdringlich sein wollte und keine Ahnung hatte, ob er zwar höflichkeitshalber ja gesagt hatte, aber in Wahrheit gar keine Lust hatte, mich zu treffen. Wieder einmal waren die Sorgen unbegründet. Er war so herzlich und auch hilfsbereit. Sofort kontaktierte er auch seinen Sohn, der mir noch lange Zeit Tipps zu Ort und Restaurants gab.
Eine ganz andere Erfahrung habe ich danach in Punta Hermosa gemacht. Angeglich DER Surfspot in Peru. Tja, im Sommer ganz bestimmt, aber im Herbst/Winter war dort nichts los. Es gestaltete sich auch mühsam dorthin zu gelangen. Daraus habe ich gelernt,
wenn das Bauchgefühl schon am Anfang mulmig ist, sollte man die Dinge oft besser sein lassen.
Zwar konnte ich hier endlich versuchen zu surfen, aber das ist eine andere Geschichte.
In Paracas habe ich mir das erste Mal ein Rad ausgeliehen und bin einen Tag durch die Wüste gefahren. Mittlerweile wusste ich, dass mir das Erkunden alleine sehr gut gefiel. Ich hatte auch keine Angst, dass zum Beispiel mein Rad eine Panne haben könnte, sondern ging ganz in meiner Abenteuer- und Entdeckerlust auf. Hier entdeckte ich meine Liebe zu Wüsten. Ich wusste nicht, dass diese Einöden so unterschiedlich und wunderschön sein können.
Ein weiteres Wüstenhighlight hatte ich dann in Ica/Huacachina. Hier flitzte man in großen Sandbuggies durch die Dünen. Dabei habe ich ein sehr nettes deutsches Mädel kennengelernt, mit der ich zusammen weiter nach Nazca fuhr. Das erste Mal seit Costa Rica hatte ich eine Reisebegleitung. Es war sehr schön sich wieder mal eingehender mit jemandem zu unterhalten und nicht alleine essen zu müssen. Allerdings merkte ich auch sofort, dass ich mich auf sie verließ und meine Eigenständigkeit verschwand.
In Arequipa sollte ich mich dann mit einem Freund treffen.
Er hatte beschlossen, seinen Urlaub mit meinen Reiseplänen zu vereinen. Da ich mir aber noch fast eine Woche die Zeit vertreiben musste, überlegte ich, eine Mehrtageswanderung in den Colca Canyon zu machen. Alleine natürlich.
Ich war sehr nervös, da die Unterkunftsmöglichkeiten dort sehr beschränkt waren und ich davon ausging, dass die Menschen dort kein Englisch sprachen. So war es dann auch. Aber es wurde zu einem weiteren Highlight meiner Reise. Die Landschaft dort war einfach unglaublich. Ich war schon am Grand Canyon und hatte ähnliches erwartet. Aber dieser Canyon war grün und fruchtbar. Meine Route führte mich über Pfade, auf denen kaum Touristen unterwegs waren.
Ich genoss die Ruhe und die herrliche Umgebung. Ich schaffte es auch, in jedem Örtchen eine Unterkunft zu finden. Teilweise sehr spartanisch mit einfachem Bett in einer Steinhütte. Die Leute waren sehr freundlich, auch wenn ich sie nicht immer ganz verstand. Da es sehr früh finster wurde, gab es um sechs Uhr Abendessen und bald darauf war Schlafenszeit. Es gab ohnehin nichts zu tun und ich war immer todmüde.
Am zweiten Tag konnte ich vor lauter Muskelkater kaum gehen, aber ich freute mich auf den neuen Tag und hatte ja genügend Zeit. Die Strecken waren teilweise sehr anstrengend, die Wege waren steil und das Wetter heiß. Aber ich habe auch diese Herausforderung gemeistert und muss jetzt noch lächeln, wenn ich an diese wunderbare Erfahrung zurückdenke.
Als dann mein Freund ankam, machten wir wieder eine Wanderung im Colca Canyon. Das war schon so geplant gewesen. Diesmal aber als Komplettpaket: 2 Tagestour mit Führer, Essen und Übernachten. Es war komplett anders für mich. Nicht mehr so ruhig, ich war immer die Langsamste, zappelte hinterher und hatte Mühe alles zu genießen. Ich war so froh, vorher „meine“ Wanderung gemacht zu haben.
Mein Freund konnte viel besser Spanisch als ich. Und sofort hielt ich mich wieder bei allem ein wenig im Hintergrund und überließ ihm hauptsächlich das Reden. Automatisch schaltete ich ab, da ich wusste, er macht das schon. Obwohl ich vorher alles auch alleine geschafft hatte. Schon merkwürdig.
Unsere nächste Station war Cusco. Eine tolle Stadt mit viel Geschichte der Inkas. Vor Ort buchten wir die nächste Wanderung für den Salkantay Trek, eine Alternative zum berühmten Inka Trail. Wir entschieden uns für die 4 Tages Variante, wo man am letzten Tag Machu Picchu besichtigt. Es war eine All-Inclusive-Wanderung mit Bergführern, Köchen und Mulis, die nicht nur die gesamte Ausrüstung, sondern auch ein paar von unseren Mitwanderern getragen haben.
Während der ganzen Wanderung war ich zwiegespalten. Der Weg führte uns über den Pass auf fast 5000m Höhe hinunter bis in den Regenwald und die gesamte Kulisse war einfach traumhaft und atemberaubend. Doch es war auch sehr anstrengend und ich hatte immer wieder das Gefühl, nicht mithalten zu können. Ich ärgerte mich über mich selbst, denn ich war durchaus nicht die Langsamste. Das war nur der Anspruch an mich selbst und der Vergleich mit den „Besseren“.
Ich wollte keine Schwäche eingestehen und fühlte mich wieder mal nicht gut genug. Wohl wissend, dass es blödsinnig war.
Machu Picchu und der Titicacasee
1700 Stufen galt es zu erklimmen. Meinem Freund ging es nicht gut wegen einer Lebensmittelvergiftung, aber er kam trotzdem mit. Normalerweise hatte ich Mühe mit ihm mitzuhalten. Diesmal hatte er genau mein Tempo bzw. war ich sogar etwas schneller. Zwar hatte ich ein schlechtes Gewissen deswegen, doch es fühlte sich tatsächlich gut an, einmal besser zu sein. Machu Picchu muss man gesehen haben! Alle Erzählungen oder Bilder sind kein Vergleich zu der mystischen Stimmung dort. Zumindest in der Früh, bevor Heerscharen von Touristen die Stätte belagern.
Unsere nächste Station war Puno am Titicacasee, von wo aus wir einen 2-Tages-Ausflug zu den schwimmenden Inseln der Uros und auf die beiden Inseln Amantaní und Taquile machten. Die Inseln sind sehr beschaulich und die Leute leben noch ganz traditionell hier. Auf Amantaní gab es am Abend ein Fest für die Touristen und als solche wurden wir in die inseltypische Tracht gesteckt. Bei Musik gibt es für meinen Freund kein Halten, aber ich war wieder schüchtern und konnte mich nicht gehen lassen. Schon wieder diese blöde Angst, was die Leute wohl denken! Leute, die ich nicht kenne und nie wieder in meinem Leben sehen werde.
Abenteuer Bolivien
Ein ziemliches Kontrastprogramm zu den Inseln war dann La Paz. Die Hauptstadt Boliviens gleicht einem Hexenkessel. Die Stadt liegt in einem Talkessel und bietet ein einzigartiges Flair zwischen Hochhäusern, Baracken und Marktständen. Ein Muss war die Fahrt mit einer der Stadtseilbahnen. Wir fuhren hinauf nach El Alto, einem früheren Stadtteil von La Paz. Da es als sehr gefährlich gilt, machten wir nur einen kurzen Spaziergang. Wir versuchten uns nichts anmerken zu lassen, hatten aber beide ein ungutes Gefühl.
Vor unserer nächsten Unternehmung hatte ich ziemlich Schiss. Wir würden die sogenannte Todesstraße mit Mountainbikes runterfahren. Ich bin ein Mountainbike-Neuling und nicht sehr Downhill-erfahren. Zuerst ging es sehr gemütlich auf der neuen, asphaltierten Straße dahin. Die alte Straße war dann eine einspurige, in den Fels geschlagene Schotterpiste und die Kurven teils sehr eng. Durch den Niederschlag wurde es zu einer matschigen Rutschbahn. Jedoch vermittelten die Guides eine große Sicherheit. Ich schaltete einfach mein Gehirn aus und raste sogar an dritter Stelle todesmutig in den Dschungel hinunter. Über und über mit Schlamm bespritzt kamen wir verschwitzt und adrenalingeladen nach 70 km an unser Ziel. Was für eine Fahrt!
In Potosí besuchten wir eine Silbermine des Cerro Rico. Die Arbeitsbedingungen sind kaum vorstellbar, es ist stickig, heiß, staubig, dunkel, gefährlich. Es wird noch alles per Hand abgetragen. Man findet hier keine große Maschinerie und die Lebenserwartung der Arbeiter liegt nur bei ca. 45 Jahren. Es war unglaublich interessant, aber ich war froh, als ich wieder draußen war.
Zu den Highlights jeder Bolivienreise gehört sicher die Salzwüste Salar de Uyuni. Man fährt im Jeep über schier endlose Weiten. Ringsum alles weiß wie Schnee. Aber wenn man daran leckt, ui salzig! Wir machten, wie alle Touristen, witzige Bilder bei denen man mit den Größenverhältnissen spielt.
Da der Salzsee auf über 3600m liegt, war es in der Nacht in unserem Salzhotel ziemlich frisch. Aufgrund von Schneefall an der chilenischen Grenze sollten wir am nächsten Tag eine Alternativroute nehmen. Aber zu unserem Pech gab es auch Probleme mit dem Jeep. Unsere Mitreisenden kamen alle aus spanisch sprechenden Ländern, sodass es hier hitzige Diskussionen mit dem Fahrer bzw. dem Veranstalter gab. Schlussendlich kehrten wir um und fuhren zurück nach Uyuni.
Per Reisebus nach San Pedro in Chile
Die Anreise dauerte fast einen ganzen Tag, da Chile eine sehr strikte Einreiseordnung hat. San Pedro selbst ist ein kleines Örtchen in der Atacamawüste und ziemlich touristisch. Aber sogar hier haben wir den Unterschied zwischen dem armen Bolivien und dem reichen Chile gespürt. Mein Freund und ich haben uns zweimal Räder ausgeborgt und sind zu verschiedenen Attraktionen in der Wüste geradelt. Wieder einmal war die Landschaft unglaublich beeindruckend. Wir kletterten auf Dünen, krabbelten durch ein Steinlabyrinth und schwammen in einem eiskalten Salzsee.
Dann ging der Urlaub meines Freundes zu Ende und er flog von Antofagasta aus wieder nach Hause. Dies bedeutete wieder eine große Umstellung für mich. Ich hatte mich schon daran gewöhnt, nicht mehr alles alleine zu machen.
Wieder alleine auf mich gestellt
Meine nächsten Ziele waren das beschauliche La Serena sowie das Valle de Elqui. Die Gegend dort war bekannt für Sternenbeobachtungen und Pisco-Anbau. Es war sehr ruhig dort und im Sommer sicher eine wunderschöne, blühende Gegend. Nach den ganzen aufregenden Aktivitäten war es mir fast zu ruhig und ich hatte Mühe mich zu motivieren. Dennoch hatte ich eine wunderbare Zeit und habe wieder sehr nette Menschen kennen gelernt.
Eine Spontanübernachtung in Pisco Elqui hat sich dann sogar als zukunftsweisend herausgestellt. Denn dort hatte ich die Eingebung endlich meinen eigenen Smoothieladen zu Hause eröffnen zu müssen. Ja richtig, zu müssen. Diese Idee trage ich schon sehr lange mit mir herum, hatte jedoch nie den Mut sie zu verwirklichen. Doch diese Reise gab mir das Gefühl, alles schaffen zu können.
Und damit fügte sich wieder einmal alles gut zusammen. Ich wusste nämlich nicht so recht, wie meine Reise weiter gehen sollte. Die Überlegung, weiter nach Mexiko und Kalifornien zu fliegen, fühlte sich nie 100% richtig an. Aber ich hatte auch das Gefühl, es ausnutzen zu müssen, wo ich doch schon mal unterwegs war. Jetzt war die Priorität aber ein möglichst schneller und billiger Heimflug. Stressen wollte ich mich aber auch nicht und es galt noch Valparaíso und Santiago zu besichtigen. Von dort aus wollte ich dann die Heimreise antreten.
Endspurt eines Abenteuers
Valparaíso ist eine Künstlerstadt mit ganz eigenem Flair. Sie ist so unglaublich bunt und übersäht mit Graffitis. Die Hafenstadt erstreckt sich über viele Hügel, die teilweise mit Stadtseilbahnen erreichbar sind und von wo aus man einen großartigen Ausblick über die Stadt und das Meer hat. Trotz des tollen Flairs und einiger schöner Ausflüge fühlte ich mich ein wenig verloren. Das alleine sein fiel mir nicht mehr so leicht wie am Anfang.
Meine letzte Station war dann Santiago, die Hauptstadt Chiles. Wie in Lima habe ich auch hier wieder den ansässigen Händler meiner früheren Firma besucht. Und machte die gleiche positive Erfahrung. In diesen letzten Tagen vor meiner Heimreise hatte ich wirklich schon große Mühe mich zu motivieren. Ich hatte gar keine große Lust mehr, irgendwelche Besichtigungen zu machen. Zu einigen Sachen habe ich mich dann glücklicherweise aufgerafft und so habe ich noch tolle Aussichten über der Stadt genossen, eine Tarantel gesehen (OMG Ja!) und ein Theaterstück besucht. Zwar habe ich fast nichts davon verstanden, aber ich war wieder mal stolz auf meinen Mut, alleine dorthin gegangen zu sein.
Ich habe mich getraut
Für viele mag alleine Essen zu gehen, alleine ein Theaterstück zu besuchen oder alleine in den Urlaub zu fahren keine große Sache sein. Für mich ist es das sehr wohl. Immer noch. Aber ich kann es jetzt. Ich kann Dinge alleine machen. Und vor allem, ich kann sie genießen. Trotzdem, oder vor allem, weil ich sie alleine gemacht habe. Ich bin stolz, selbstbewusst und glücklich. Nicht immer, aber immer öfter. Das habe ich meiner unglaublichen Reise zu verdanken. Und mir selbst!
Sonja hat sich getraut über Ihre Grenzen hinaus zu wachsen. Und es hat sich ausgezahlt! Wenn wir unsere Komfortzone verlassen, werden wir mit tollen Erlebnissen belohnt, wir lernen uns neu kennen und wachsen über uns hinaus.
„Nichts ist so erfrischend wie ein beherzter Sprung über die eigenen Grenzen“
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